Widukind

Zu Widukind gibt es nur wenige Hinweise in den frühmittelalterlichen Quellen. Für die Jahre 772 bis 785 berichten die fränkischen Reichsannalen über heftige Kämpfe zwischen den Franken und den Sachsen. Widukind soll als Anführer der Sachsen den Widerstand gegen das Heer Karls des Großen organisiert haben. 785 gab er den Widerstand auf und ließ sich in Attigny taufen. Das ist alles, was wir über Widukind wissen.

Umso größer ist jedoch sein Mythos, der sich im Verlauf der Zeit immer wieder veränderte. So wurde Widukind zum Ahnherrn mächtiger Adelsgeschlechter, zum heidnischen Freiheitskämpfer oder zum christlichen Helden.

Für Westfalen und die Region um Enger verkörpert Widukind ein Stück regionaler Identität. Der Kreis Herford nennt sich Wittekindskreis. Die Erinnerung an ihn wird auch durch das Wappen des Kreises Herford wachgehalten. Es zeigt das schwarze, springende Ross, das Wittekind vor seiner Taufe geritten haben soll. Der Legende nach schenkte ihm Karl der Große nach seiner Taufe ein weißes Pferd, das als Wappentier von Westfalen gedeutet wird. In der Widukindstadt Enger findet alljährlich am 6. Januar das so genannte Timpkenfest statt, das auf eine Armenstiftung des Sachsenherzogs zurückgehen soll. In der Stiftskirche von Enger soll Widukind begraben sein. Hinter dem Altar befindet sich sein Grabdenkmal, von dem ein Abguss im Foyer des Widukind-Gymnasiums steht.